«Was die Elefantendame Ceyla-Himali über die Freiheit denkt»

Dialog über Fragen, die sich alle stellen müssen

„Einen wunderschönen guten Tag. Ich bin Ceyla-Himali, eine asiatische Elefantendame, 45 Jahre alt und ich lebe im Zoo in Zürich. Ich lade Sie ein, mit mir über das Thema Freiheit nachzudenken. Darüber sinniere ich viel, wenn ich über den Zaun hinweg mit meinem Rüssel die zarten Bambusstengel nasche. Dabei komme ich den Menschen sehr nahe. Drei Meter Distanz. Da frage ich mich oft: Wer ist jetzt frei? Die Menschen, die auf den Wegen durch den Zoo schlendern, oder ich, die Elefantendame?“           

So beginnt der Text „Was die Elefantendame Ceyla-Himali über die Freiheit denkt“ von Morena Pelicano. Die – authentische – Elefantendame erhält in der Folge Besuch einer jungen Philosophiestudentin, die eine Arbeit über die Freiheit schreiben soll und sich gerade mit „Wilhelm Tell“ von Friedrich Schiller auseinandersetzt.

Es entspannt sich ein tiefgründiger Dialog über Freiheit und Selbstbestimmung. Morena Pelicano hat den Text im Oktober 2020 verfasst. So ist es unumgänglich, dass auch der Lockdown und die damit verbundenen Freiheitseinschränkungen zur Sprache kommen. Aber mehr noch geht es um die Frage der Selbstbestimmung angesichts des Konsum- und Modezwangs und aufgrund der Existenzsicherung, denen alle Menschen, immerzu, ausgesetzt sind.

„Wie viel kann ich überhaupt selber bestimmen“, fragt die Zoobesucherin sich selbst und Ceyla-Himali. Für diese ist das kein Problem. Sie ist eine scharfe Beobachterin der Besuchenden und kennt deren Zwänge und Nöte genau. Auch das Vorurteil, dass sie eine Gefangene sei, verneint sie entschieden. Das sei sie nicht. „Für mich ist das die einzige Existenzform, die ich kenne.“

Sie ist zufrieden. Ihrerseits beobachtet, genügt sich sie sich beim Naschen der Bambusblätter und lebt ansonsten in einem Existenzgefühl des Hier und Jetzt.

Entstanden ist mit „Was die Elefantendame Ceyla-Himali über die Freiheit denkt“ ein kluger Text über eine kluge Elefantendame, geschrieben von einer klugen, ernsthaften Autorin über ein wichtiges Thema:

Nicht nur im Lockdown. Nicht nur wegen Corona, sondern für alle, die existieren und sich die Frage nach dem gewünschten und erträglichen Mass an Freiheit immer wieder stellen müssen.

Morena Pelicano, geboren 1966, Journalistin, Fotografin in Sutz BE, ist eine Forscherin. Sie nimmt es genau und hat immer wieder als freischaffende Autorin journalistische und literarische Texte geschrieben und lange daran geschliffen.

Nach „Ich habe die Zügel aus den Händen verloren“ mit Geschichten von Menschen mit Handicap und ihre Situation in der Arbeitswelt, erschienen 2011 im Rex-Verlag, veröffentlicht sie nun die längere Kurzgeschichte über Ceyla-Himali im Eigenverlag.

Als Autorin verlangt Morena Pelicano immer viel von sich, will die Dinge gründlich kennenlernen und sich selbst in ihrem Tun immerzu weiter entwickeln und an Tiefe zunehmen.

Michael Walther, Journalist, Autor, Lektor, Wattwil, 2022

 

Kapitelverzeichnis

Der Heilige, #MeToo und ich oder: Was ich vom Philosophen über das Suchen und Finden lernte

Im Garten des Buddha sass ich, und nach einem Telefongespräch war ich schlauer. Eine kleine Geschichte über das Begehren eines selbsternannten Heiligen, viel spirituelles Brimborium und davon, dass die Wahrheit manchmal nackt daherkommt.

Der letzte Brief

Als ich mich noch einmal wie Tarzan fühlen wollte, entschloss ich mich, Brieffreundschaften zu suchen. Drei lange Jahre unterwarf ich mich der Disziplin, Briefe zu schreiben – an einen jungen Mann, der des Lebens überdrüssig und für den alles eine kafkaeske Komödie war. Und vor lauter nett und freundlich sein sah ich auch über seine schrecklichsten Gedanken hinweg. Der letzte Brief in dieser leidigen Geschichte, den ich von ihm bekam, lautete kurz und knapp: «Reine Zeitverschwendung, dir zurückzuschreiben.»

Was die Elefantendame Ceyla-Himali über die Freiheit denkt

Am liebsten nascht Ceyla-Himali Bambus und beobachtet dabei die Menschen. Sie sieht und hört viel. Und macht sich so ihre eigenen Gedanken. Über die Coronapandemie, über die Freiheit, über Gott und die Liebe. Kürzlich bekam sie Besuch von einer orangen Dame, einer leidenschaftlichen und überzeugten Spielerin.

Wie der Prinz mit dem Schwanenflügel das Glück fand

Dies ist die Geschichte meines Schwanenflügels. Der Königlichen Kreativwerkstatt. Eines Aufbruchs in dunkler Nacht. Einer weltverändernden Demonstration. Und der Abschaffung der Normieranstalten.

Meine revolutionäre Entdeckung eines neuen Gens

Lange prägte mich mein Hippiegen. Und davor und danach gab es noch einige andere, prägende. Wer hätte gedacht, dass ich auf die nicht mehr ganz jungen Tage nochmals ein neues Gen entdecke. Heimlich, hinter heruntergelassenen Storen und bei zugezogenen Nachtvorhängen führe ich nun ein Doppelleben. Ich tanze, ich träume, ich segle in die totale Tiefenentspannung.

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