«Mit mir machen sie das nicht»

Peter Müller* ist kein Mensch, der sich grosse Sorgen um seine Zukunft macht, obwohl er seit drei Jahren arbeitslos ist. Er hat fünfhundert Bewerbungen verschickt. Einmal konnte er sich persönlich vorstellen. Am liebsten würde er als Radiomoderator arbeiten. Oder als Schriftsteller in Norwegen leben.

Das Gespräch mit Peter Müller findet in seiner Wohnung statt. Hier lebt er seit 1999. Im Wohnzimmer steht ein Fitnessgerät neben einem grossen Sofa. Eine beige Wohnwand befindet sich gegenüber. Ein grosser Flachbildfernseher steht dort, an den Wänden hängen abstrakte Acrylbilder, die er selber gemalt hat. Auf dem Sofa liegt ein grosser Plüschhund. Peter Müller ist 44 Jahre alt, er hat kurzgeschorene Haare, ist korpulent und gross. Bis ins Jahr 2013 arbeitete er bei einem grossen Schweizer Konzern. Dann wurden seine Stelle und 1000 weitere Jobs gestrichen. Sein Lohn wurde noch bis zum März 2013 bezahlt. Dann kam er zum RAV, bezog Arbeitslosengeld, danach Sozialhilfe. Weil die Wohnung der Mutter zur Hälfte ihm gehört, wurde ihm die Sozialhilfe Anfangs 2015 restlos gestrichen. Jetzt finanziert der Freund seiner Mutter seinen Lebensunterhalt, die Miete und die Krankenkasse.

Beim Essen sparen

Das Geld ist sehr knapp, doch das stört ihn nicht. «Zurzeit reicht es», sagt Peter Müller. Er müsse halt beim Essen sparen. «Dann gibt es eben zwei Wochen lang Spaghetti», fügt er schulterzuckend hinzu. «Daran gewöhnt man sich.» Einmal pro Woche gönnt er sich einen Cervelat, ein Mütschli und einen fixfertigen Kartoffelsalat. Manchmal kocht er Reis und Rahmspinat oder kauft sich einen fertigen grünen Salat. Dass er beim Essen sparen muss, macht ihm nichts aus. Früher, als er noch einen Job hatte, ass er fast jeden Tag Fleisch. Heute leistet er sich nur noch einmal pro Woche Fleisch. Wenn er einkaufen geht, schaut er zuerst bei den vergünstigten Lebensmitteln. Er würde gerne einmal eine Bratwurst kaufen, aber die ist ihm zu teuer. «Zwei Bratwürste kosten sechs Franken, da überlegt man es sich zweimal», sagt der Arbeitslose.

Nach der Schule machte Peter Müller eine Bankfachlehre. Danach arbeitete er 15 Jahre im WEB-Bereich bei einem grossen Schweizer Konzern. Seit 2013 hat er 500 Bewerbungen geschrieben. Er bewarb sich für verschiedene Berufe, in der Informatik, für Schulungen, im grafischen Bereich und als Geschäftsleiter. «Ich habe alles probiert», erzählt er, «aber wahrscheinlich kam meine Bewerbung nur auf den Stapel B, und das reicht halt nicht ganz.» Er zuckt mit den Schultern und schweigt. Einmal konnte er sich persönlich vorstellen. Ob es denn nicht demoralisierend sei, dass er keinen Job habe? «Kommt drauf an, wie man es nimmt», sagt er. Spricht er über seine aktuelle Situation, zeigt er keine Emotionen. Er nehme jeden Tag so, wie er komme, meint er. Und wie kommen die Tage so? «Es gibt schon Tage, an denen es nicht super ist, aber schlechte Tage habe ich selten.» Jeden Tag steht er um sieben Uhr auf, isst Frühstück und geht dann meistens mit dem Velo auf eine einstündige Runde. Seit er nicht mehr arbeite, sehe er viel mehr von seiner Umgebung. Man müsse ja nicht hetzen, habe den ganzen Tag Zeit. Er sieht Bäume und Gärten, er sieht Katzen und die Sonne, für solche Dinge hatte er früher keinen Blick. Manchmal geht er an den See spazieren, dann betrachtet er die Berge.

Wut auf das Sozialamt

Auf die Erfahrungen mit dem Sozialamt angesprochen, schweigt er eine Weile, bis er sagt: «Ich habe von den Kollegen, die ich früher hatte, viel Schlechtes gehört. Als ich dort war, hat sich vieles bestätigt.» Was hat sich bestätigt? «Beim Sozialamt gibt es zwei Frauen, die sind nicht grad Hyänen, aber es geht ziemlich in diese Richtung. Ich nenne jetzt keine Namen, aber sie sind bekannt für ihr menschenverachtendes Spiel.»

Als Peter Müller über seine aktuelle berufliche Situation sprach, zeigte er keine Emotionen. Jetzt, da er über das Sozialamt spricht, wird seine Stimme lauter, sein Atem beschleunigt sich, in seiner Stimme schwingt Wut mit. Er ist wütend auf die Leute beim Sozialamt, weil sie die Menschen seiner Erfahrung nach respektlos behandeln. «Ich habe eine scharfe Zunge und ich kann recht gut ‹umegäh›. Und manchmal hat es bei den Gesprächen ‹geräbelt›. Wir haben uns nicht am ‹Gring› genommen. Aber ich habe mich einfach durchgesetzt. Und das fanden die Leute beim Sozialamt gar nicht lustig», erzählt er. Die Erinnerungen an diese Szenen bringen ihn in Rage. Er kann es nicht ausstehen, wenn man ihn und andere Menschen respektlos behandelt. Als er Sozialhilfe bezog, hatte er noch ein Auto. Das Sozialamt bestand darauf, dass er das Auto verkauft, da er es nicht mehr brauche. Er musste das Auto schätzen lassen und die Analyse ergab, dass das Auto, weil es einen Knick in der Karosserie hatte, keinen Franken mehr wert war. «Dann haben sie endlich Ruhe gegeben», erzählt er. In seiner Stimme klingt Befriedigung mit. Heute steht das Auto in der Garage, denn er hat kein Geld mehr, um die Versicherung zu bezahlen.

Als er Sozialhilfe bezog, verlangte das Sozialamt, dass er 80 Prozent bei einem Arbeitseinsatz mitmacht. Den Stadtpark und die Strassenränder säubern. «Das ist körperliche Arbeit, da muss man den ganzen Tag stehen und Laub rechen. Ich konnte nur 50 Prozent arbeiten, da mir 80 Prozent zu anstrengend waren», erklärt Peter Müller. Doch wegen den 50 Prozent habe es immer ein elendes «Gstürm» gegeben und die Sozialarbeiterin habe sich geweigert, ihn ins arbeitsvermittelnde Stellennetz aufzunehmen. «Na ja, ist gut. Ich habe das zur Kenntnis genommen.» Beim Arbeitseinsatz habe er Sachen gesehen, die ihm zu denken gegeben haben. Er habe mit einem Bosnier zusammengearbeitet. Der habe wegen einem Rückenproblem ein Arztzeugnis gehabt. Aber das Sozialamt habe darauf keine Rücksicht genommen. «Bei mir hat er immer ‹geklönt›, dass er Rückenschmerzen habe. Da habe ich gesagt, er solle abhocken und nicht mehr arbeiten. Der Chef war ja nicht da, also konnten wir es easy nehmen.» Überhaupt, die Chefs beim Arbeitseinsatz, das sei ein Thema für sich. Einer habe immer einen hochroten «Gring» gehabt und seine Mitarbeiter immer gefragt, ob sie getrunken hätten. «Am Tag X hat es mir den ‹Nuggi› rausgehauen. Da habe ich am Abend angerufen und gefragt: Wissen Sie, dass Monsieur X immer besoffen Auto fährt? Und dass er säuft wie ein Loch? Und dass die Sozialkompetenz sehr zu wünschen übrig lässt?» Nach seinem Anruf habe es im Gebälk «geräbelt». Am nächsten Morgen habe Monsieur X jeden gefragt, wer ihn verraten habe. «Ich habe natürlich nichts gesagt. Sie haben ihm wahrscheinlich gesagt, wenn du noch einmal säufst, dann kannst du gehen.» Peter Müller bezeichnet sich als einen, der nie auf der Seite von denen da oben ist, er sei immer auf der Seite von denen da unten. Beim Arbeitseinsatz habe es drei gute Chefs gegeben. «Aber bei den anderen drei fragte ich mich, wo die herkamen. Die waren einfach komisch.» Der eine Chef habe immer rumgeschrien. Das sei doch eindeutig eine Charakterschwäche, wenn einer immer schreien müsse, stellt er fest. Der zweite sei ein komischer Kauz gewesen und der dritte habe ein Alkoholproblem gehabt. Er wisse auch nicht, was die Chefs den ganzen Tag gemacht haben. Beim Arbeitseinsatz habe er drei andere Männer kennengelernt. Der eine sei halb blind gewesen, der andere habe Aids im Endstadium gehabt und der dritte sei Anwalt aus Ägypten gewesen. Auf diesen dreien hätten die Chefs immer rumgehackt. Als er hinzukam, sei die Stimmung extrem schlecht gewesen. Da habe er dann mal mit den Chefs geredet und von da an sei das Arbeitsklima besser geworden. «Wenn ich dort Chef wäre, würde ich mal alle herbeipfeifen und sagen, sie sollen sich einen anderen Job suchen. Die meisten Chefs sollte man auswechseln», sagt Peter Müller entrüstet. Und weil er sich über die Chefs beschwert habe, hätten die ihn auf dem Kieker gehabt. «Als ich beim Sozialamt war, habe ich schnell gemerkt, dass die die Leute einfach runtermachen. Aber mit mir machen sie das nicht. Ich habe dann mal mit der Chefin von der Arbeitsintegration geredet. Sie hat gesagt, sie wisse schon, dass nicht alles optimal laufe. Aber ich solle doch meine Energie in positive Sachen investieren. Ich habe sie dann schon verstanden. Die hatte Angst, dass wenn ich noch tiefer bohre, dass da noch andere Sachen zum Vorschein kommen», erzählt Peter Müller mit einer gewissen Genugtuung in der Stimme. Er lasse sich nicht fertigmachen. Und er schaue nicht einfach zu, wenn andere fertiggemacht würden. «Ich schaue eine Zeitlang zu, danach hat es Konsequenzen. Dann gehe ich zum Vorgesetzten und sage, dass das so nicht weiter laufen kann», erzählt er aufgebracht. Aber es störe ihn nicht, wenn er mit seiner Kritik aneckt. «Im Militär haben sie mir mal gesagt, ich hätte einen schlechten Charakter. Dann halt, schon gut, ich habe es zur Kenntnis genommen», erzählt er mit einem wegwerfenden Schulterzucken. «Ich sehe mich nicht als Robin Hood, aber wenn ich oder andere runtergemacht werden, dann wehre ich mich.» Viele seiner Kollegen seien vom Sozialamt schikaniert worden. Dann gehe er jeweils hin und sage, wie die Sache laufen müsse. «Die dachten, sie könnten mir eins flöten, aber das lasse ich mir nicht gefallen», erzählt er mit Wut in der Stimme. Er sei bei den Sozialämtern weitherum bekannt, weil er sich für seine Kollegen eingesetzt habe. Aber einmal, fügt er hinzu, da habe er etwas gesagt, was nicht so klug gewesen sei. Dann schweigt er und spricht erst nach mehrmaligem Nachfragen weiter. «Ich habe gesagt, dass sie demnächst in die Luft fliegen, wenn es nicht so läuft, wie ich es verlange. Das haben sie in den falschen Hals gekriegt», sagt Peter Müller kleinlaut. Gegen ihn wurde Anzeige erstattet. Die Polizei lud ihn vor, es fand eine Hausdurchsuchung statt. Aber sie hätten dann gemerkt, dass er ruhig geblieben ist und dass er nichts machen würde. «Da bin ich zu weit gegangen, heute würde ich das nicht mehr machen», sagt Peter Müller zerknirscht. Aber für seine Kollegen setze er sich immer ein, auch wenn es hart auf hart ginge. «Ich bin nicht der Typ, der die Faust im Hosensack macht. Ich haue auf den Tisch, aber dreinschlagen tue ich nicht, ich regle die Sache mit Worten. Es braucht relativ viel, aber wenn mir etwas nicht passt, kann ich recht unangenehm werden», sagt er vehement.

Ärger über Ausländer

Peter Müller hat ein hitziges Temperament, wenn er über den Sozialdienst spricht. Nicht nur das, er regt sich auch über Ausländer auf. «Die können einfach in die Schweiz kommen und bekommen 1500 Franken fürs Nichtstun, na bravo.» Ihn störe das nicht, betont er, aber er frage sich, warum die Schweizer benachteiligt würden. Nein, betont er nochmals, ihn störe das überhaupt nicht, aber er frage sich halt einfach, warum Ausländer bevorzugt würden. Kürzlich habe er im Internet gelesen, dass Menschen aus Syrien, die eine Matura hätten, in der Schweiz studieren könnten. «Das finde ich nicht gerecht», empört er sich. In der Schweiz gebe es auch viele Menschen, die gerne studieren würden, aber die könnten sich eine Matura nicht leisten. Er kenne eine Frau, die habe in Afrika Jura studiert und nun wolle sie in der Schweiz Medizin studieren. «Na bravo, die hat es ziemlich hoch im Kopf», ärgert er sich. «In der Schweiz sind die Spiesse einfach nicht gleich lang. Ich finde es einfach fies, wie das läuft. Die einen wissen nicht, wie sie die Steuern bezahlen sollen und den Ausländern schiebt man das Geld hinten rein. Hauptsache, sie sind integriert und wir Schweizer haben die Zwei auf dem Rücken. Ich finde das ärgerlich, denn ich frage mich, wer kommt zuerst, wir oder die Ausländer?» Peter Müller ist sichtlich aufgebracht. «Ich bin hier in der Schweiz aufgewachsen und die Ausländer kommen einfach hierher und profitieren. Das finde ich ärgerlich.» Die Ausländer hätten gratis Anwälte. Sie würden ja damit auf dem Internet prahlen und sich darüber austauschen, wo man einen Anwalt finde, damit man eine IV-Rente bekomme. «Bravo. Mir ist es noch nie in den Sinn gekommen, bei der IV eine Rente zu beantragen», betont Peter Müller. Aber gewisse Leute aus gewissen Ländern hätten da absolut keine Scham. Die IV habe ja sogar Detektive in den Balkan geschickt, weil sie herausgefunden habe, dass die Leute von dort die IV betrügen würden. «Man schüttet einfach Geld raus und schaut nicht, wo es hingeht», empört er sich.

Der Traum vom Auswandern

Aber ihm könne das ja egal sein, meint Peter Müller. Wenn es hier nicht mehr gut sei, dann gehe er nach Norwegen. Warum er denn jetzt nicht schon nach Norwegen gehe? Er zögert mit der Antwort. «Im Moment warte ich noch und schaue, was passiert. Vielleicht gibt es ja bald ein bedingungsloses Grundeinkommen, das wäre fair, dann hätten alle gleich viel und man wäre niemandem mehr Rechenschaft schuldig.» Aber wenn er nach Norwegen gehen würde, wäre er dann ja auch Ausländer. Und was er denn in Norwegen arbeiten würde? «Irgendwas», sagt er mit einem Schulterzucken. «Dann werde ich eben Holzhacker, ist doch egal.» Peter Müller meint es ernst, wenn er vom Auswandern nach Norwegen spricht. Die Sprache sei nicht so schwierig, die Löhne seien höher als hier und Norwegen sei reicher als die Schweiz. Und die Norweger seien offener als die Schweizer. Ob er da nicht ziemlich blauäugig sei, wenn er vom Auswandern rede? «Ich habe schon mal alles gecheckt und es sieht gar nicht schlecht aus.» Aber warum er dann nicht schon jetzt gehe? Jetzt warte er zuerst die Abstimmung über das bedingungslose Grundeinkommen ab, sagt er. Mal angenommen, er würde ein bedingungsloses Grundeinkommen erhalten, was würde sich dann ändern? «Ich würde mir einen Job suchen, der passt.» Und welcher Job würde passen? «Radiomoderator», antwortet er wie aus der Pistole geschossen. Radiomoderator? Ja, vor 15 Jahren habe er mal zwei Wochen lang bei einem Radioprojekt mitgemacht und da habe er die Nachrichten gesprochen. Das sei cool gewesen.

Ob es ihm denn keine Sorge mache, dass er keinen Job habe? «Überhaupt nicht, das stresst mich schon lange nicht mehr.» Dann kommt er auf das Thema Bettelei zu sprechen. In den 90er-Jahren habe er mal einen Bettler gefragt, ob es sich rentiere. Ja, habe der gesagt, er bekomme so 400 Franken pro Tag. Da habe er es selber ein paarmal ausprobiert. «Ich habe Ausländer gefragt, ob sie mal eine Zehnernote hätten, die gaben das einfach so. Dann habe ich gefragt, ob sie eine Zwanzigernote hätten, auch das war kein Problem. Da habe ich gedacht, wenn die so freigiebig sind, ist das doch ‹gäbig›.» Wenn alle Stricke reissen würden, dann wäre er nicht abgeneigt, es mit dem Betteln zu versuchen. Aber solange es noch anders gehe, lasse er es bleiben. Dann kommt er nochmals auf Norwegen zu sprechen. «Wenn ich nach Norwegen gehe, könnte ich mir auch vorstellen, als Schriftsteller zu arbeiten.» Vor Jahren habe er ein Buch angefangen. Es handle von einem Mann, der ein Serum für die ewige Jugend entwickelt habe. Für einen Roman müsse man etwa 80 000 Wörter schreiben, er habe bis jetzt 25 000 Wörter geschrieben. Er könnte ja auf Norwegisch schreiben. Ob er sich da jetzt nicht zu grosse Illusionen mache? «Warum? Dann schreibe ich eben auf Deutsch und lasse das Buch übersetzen. Alles kein Problem», sagt er leichthin.

Schwimmlehrer wäre noch cool

Auf seine aktuelle Situation angesprochen, erzählt er, dass er von Januar bis März 2015 als Schwimmlehrer gearbeitet habe. Er habe privat Schwimmunterricht erteilt. «Ich konnte ihnen viel beibringen und sie haben viel gelernt», sagt er mit Überzeugung. Er sei ein guter Schwimmer und er könne schnell schwimmen. In seiner Jugend war er in einem Schwimmclub. Schwimmlehrer zu sein wäre noch ein cooler Job, aber er hätte kein Diplom. «Das ist das Mühsame in der Schweiz, für alles braucht man ein Diplom.» Ob er es sich denn vorstellen könnte, die Ausbildung zum Schwimmlehrer zu machen? Vorstellen könnte er sich das, aber er müsste sich halt einmal ernsthaft der Sache annehmen. Ein grosses Ziel von ihm wäre noch, einmal die 40 Kilometer zwischen Dover und Calais zu schwimmen. Im Wasser sei er wie ein Fisch. Das Längste, was er je geschwommen ist, seien 13 Kilometer gewesen, an einem 12-Stunden-Schwimmen. Das sei noch anstrengend gewesen, aber es habe Spass gemacht.

Wenn eine Fee ihm drei Wünsche erfüllen würde, was würde er sich wünschen? Ein bedingungsloses Grundeinkommen, dass jeder mietfrei wohnen könnte und günstigere Lebensmittel. Nochmals auf seine aktuelle Situation angesprochen betont er: «Die Jobsuche ist nicht so aktuell. Ich könnte mir noch vorstellen, in Afrika einen Brunnen zu bauen oder für das Rote Kreuz zu arbeiten. Irgendetwas Soziales, das könnte ich mir noch vorstellen.» Zweimal pro Woche arbeitet er als Freiwilliger in einem Büro und hilft anderen Menschen, Bewerbungen und Lebensläufe zu schreiben. «Da habe ich ja mittlerweile grosse Erfahrung. Die Arbeit liegt mir noch und die anderen können profitieren.» Nochmals auf seine Zukunft angesprochen sagt er: «Ich bewerbe mich als Stapelfahrer, vielleicht klappt das.»

*Name geändert